Pferdeflüsterin will ihr Wissen weitergeben

Tierheilpraktikerin Peggy Jäckle organisiert ersten Gesundheitstag für Ross und Reiter in Nägelstedt
Christoper Jäckle mit Clydesdale-Kaltblut Claire. Seiner Frau Peggy gehört Farina, ein deutsches Reitpony. Außerdem besitzt das Ehepaar noch drei Ponys.                                              <b>Sabine Spitzer</b>
Christoper Jäckle mit Clydesdale-Kaltblut Claire. Seiner Frau Peggy gehört Farina, ein deutsches Reitpony. Außerdem besitzt das Ehepaar noch drei Ponys. Foto: Sabine Spitzer
 
Artikel von Sabine Spitzer aus der Thüringer allgemeinen von 14. Juni 2023 Seite 15

Nägelstedt Peggy Jäckle ist als Pferdeflüsterin bekannt. Deutschlandweit ist die 44-Jährige aus Nägelstedt unterwegs, um die Tiere mit Naturheilkunde von Schmerzen zu befreien. Nun will sie ihr Wissen weitergeben. Deshalb hat sie zum ersten Mal einen Gesundheitstag für Pferd und Reiter organisiert, bei dem es am 17. Juni auf ihrem Therapiehof Vorträge gibt und sich auch Aussteller präsentieren.

Peggy Jäckle gründete vor neun Jahren in Nägelstedt die Tierheilpraxis „Tierwohl an der Unstrut“ . Inzwischen wird sie oft mit dem sogenannten „Knochenbrecher“ Tamme Hanken verglichen, denn sie behandelt Pferde mit Akupunktur, Homöopathie und wie er mit Physio- und Osteopathie.

Von der Zahnarzthelferin zur Tierheilpraktikerin

Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, besucht sie viele Weiterbildungen. Dazu zählte auch eine Fachtagung in Oberfranken zu Pferden . Doch sie stieß sich daran, dass die Veranstaltung auf Experten beschränkt war. Daher kam ihr die Idee eines Gesundheitstags in Nägelstedt. „Ich will es besser machen.“ Sie will damit auch ein Netzwerk aufbauen, wo Pferdehalter und -spezialisten verbunden sind. „Es ist wichtig, dass die Besitzer mit Wissen ausgerüstet sind“, sagt sie.

Etlichen Haltern nicht bekannt ist zum Beispiel, dass das derzeitige Wetter Schwierigkeiten für Pferde birgt. Im Gras ist jetzt viel Fruktan. „Das enthält zu viel Energie für ein Pferd“, erklärt Jäckle. Das Fruktan gelte mit als Auslöser von Hufrehe . Das sei laut Jäckle im Prinzip eine Wohlstandskrankheit. „Fruktan muss herausgearbeitet werden.“ Doch die Pferde würden meist zu wenig bewegt.

Peggy Jäckle ist gelernte Zahnarzthelferin. Weil ihr Kaninchen durch eine schwere Zeit halfen, suchte sie nach einer Möglichkeit zur Arbeit mit Tieren. Sie studierte, wurde Tierheilpraktikerin. Anfangs fuhr sie noch zweigleisig, bis sie 2014 komplett beruflich umsattelte. Erst danach kamen Pferde aller Größen dazu. Das führte zu ihrer Spezialisierung auf diese Tierart. Ihr Mann Christopher, der in der IT-Branche arbeitet, unterstützt sie. Er kümmert sich etwa um die Homepage der Tierwohlpraxis.

Nägelstedterin wirbt auch bei Messen für den Gesundheitstag

2017 ergab sich dann die Chance, dem früheren Pfarrhof der Sankt-Michael-Kirche am Friedhof zu kaufen, der jetzt zum Therapiehof ausgebaut worden ist. Auch spezielle Kurse für Kinder bot Jäckle eine Zeit lang an. „Corona hat das kaputtgemacht“, berichtet sie.

Die Tierheilpraktikerin ist ausschließlich mobil unterwegs. „Mit dem Pferd herzukommen, wäre zu kompliziert“, sagt sie. Schon bei der Messe Reiten-Jagen-Fischen im März in Erfurt warb sie für den ersten Pferde-Gesundheitstag in Nägelstedt. „Ich lasse mich überraschen, vielleicht stehen hier am Samstag mehrere hundert Menschen.“ Zu den Ausstellern gehören unter anderem Anbieter von Tiernahrung oder Hufbeschlagartikeln. Auch ein Labor ist dabei, das Kotproben sofort untersucht. Die Vorträge reichen von Tierkommunikation bis zum Jungpferdetraining.

Gesundheitstag für Pferd und Reiter: 17. Juni, 10-17 Uhr Am Friedhof 2. Eintritt: acht Euro